Lashio
Der Shan-Palast
Die Nacht im Mr. Charles Guesthouse war wunderbar, schön ruhig, die Betten zwar etwas hart, aber die Zimmer waren mehr als ok. Nix „Basic“, wie uns der Amerikaner vom „Golden Triangel“ erzählt hat. Das Frühstück war zwar etwas bescheiden, aber ok, allerdings war es recht kalt.
Das Hotel hat ja zugebaut, und wir haben im neuen Teil unser Zimmer gehabt.
Bevor es heute weitergeht nach Lashio, wollen wir natürlich noch den alten Palast der österreichischen Shan-Prinzessin besuchen und machen uns auf den Weg, bleiben aber bei einem kleinen Kloster stehen, das eine Buddha Statue aus Bambus und Lack beherbergt. Der Name des Klosters lautet
Maha Nanda Kantha Monastery
Die Mönche und Novizen holzen gerade ab, gleich neben dem Kloster finden sich einige alte Steinpagoden, daher hat dieser Ort auch den Namen „Klein Bagan“ erhalten.
Das Kloster bietet viele wunderschöne Motive für Fotos und Video und unser Fahrer Ben ( eine Kurzform für einen ewig langen Namen ) lässt seiner Kreativität wieder freien Lauf und beschert uns tolle Bilder.
Novizen beobachten wir bei einer Art Kampfsport-Training, laut Nwe ist es aber nur Spiel.
Danach spazieren wir noch etwas durch das kleine Dorf und schenken den Kindern Luftballons und ein paar Naschereien, die Freude ist groß.
unbekannte Pagode in Hsipaw
Eine kleinere, unbekannte Pagode lädt uns zu einem Besuch ein. Leider können wir den Namen der Pagode nicht in Erfahrung bringen…
Dann geht es weiter zum
Shan-Palast
der aber leider um 8h morgens noch verschlossen ist.
Eine Schar Hunde begrüßt uns laut kläffend und drohend, einer schafft es durch das Gitter, aber Ben brüllt den Hund nieder und vertreibt ihn. Dies holt aber die jetzige Besitzerin des Palastes hervor, nämlich die Tochter des jüngsten Bruders des verschleppten und ermordeten Prinzen.
Da unser Fahrer Ben selbst ein Shan ist und er freundlich mit ihr plaudert sowie erklärt, dass wir Österreicher sind, lässt Sie uns nicht nur ein, sondern gestattet uns sogar, das alte Gebetshaus zu betreten, was normalerweise nicht erlaubt wird, da es schon sehr baufällig ist und nicht ungefährlich.
Danach lädt uns die ältere Dame in den Palast selbst ein, wir bestaunen originale, alte Fotos des Herrscherpaares, alte Zeitungsberichte und wir hören auf englisch die Geschichte der Prinzessin, lauschen und spenden etwas Geld für die Erhaltung des Palastes.
Dann verabschieden wir uns, machen noch Fotos von Palast und Parkanlage und machen uns dann auf den Weg nach Lashio, ca. 2 Stunden Autofahrt.
Der Weg nach Lashio
führt uns auch an Ananas-Plantagen vorbei…
In der Nähe, in einem kleinem Sho, werden Sancks eingekauft und ein wenig Small Talk geführt…
Ca. 30 min. vor Lashio stoppen wir und erklimmen den Weg zu einem
Dorf der Palaungs
Nur noch die älteren Menschen tragen die Tracht ihrer Volksgruppe, die Jungen sind schon etwas moderner, aber alle zusammen leben in einfachsten Verhältnissen, Strohhütten ohne Gas und Strom oder sonstigem Komfort, wie wir ihn gewohnt sind. Steinzeit fast, daher freuen sich die Kinder riesig über Zuckerln und Luftballons und strömen in Scharen herbei. So viele Kinder haben wir noch nie auf einem Haufen gesehen 😀
Wie immer werden wir freundlich empfangen, in Hütten eingeladen und behandelt, als würden wir zu ihnen gehören.
Nach einer guten Stunde verlassen wir das Dorf .
Schließlich erreichen wir
Lashio
und machen Halt in einem Restaurant. Es ist nur noch ein Tisch frei und so sitzen wir neben einer Gruppe Militär. Fotografieren und Filmen ist also mit Vorsicht angesagt, aber das Essen ist super, wie immer in Myanmar.
Dann geht es weiter und wir beziehen unser Zimmer im einzigen Hotel dort, dem
Lashio Motel
ein staatliches Hotel.
Zimmer kann man das nicht nennen, es ist ein echtes Gästehaus mit Vorzimmer, Wohnzimmer, Bad, WC und leider auch einem stark modrigen Geruch.
Wir sind die einzigen Gäste im Hotel, und wie wir feststellen werden, auch die einzigen Ausländer in ganz Lashio !!!
Wir wollen uns nach einer kurzen Pause mit Nwe und Ben zur Besichtigung der Stadt treffen, sind aber schon lange vorher fertig und warten am Platz vor dem Hotel. Aus einem Nebengebäude dringt Musik,da eine Hochzeit gefeiert wird. Doris und ich beginnen zu der Musik am Platz zu tanzen, als plötzlich die Einheimischen dastehen und uns zusehen und laut lachen. Auf burmesischen Hochzeiten wird übrigens nicht getanzt.
Sie sprechen uns auf englisch an und wir plaudern fröhlich, erfahren, dass sie Christen sind und werden spontan zu ihrer Hochzeitsfeier eingeladen.
Die Brautleute sind Chins und sie freuen sich und sind stolz, Ausländer auf ihrer Hochzeit begrüßen zu können. Kaffee und Kuchen werden uns gereicht, wir werden mit dem Brautpaar gefilmt und fotografiert und haben viel Spaß. Aber dann müssen wir die Gesellschaft verlassen, schließlich wartet unser Fahrer Ben auf uns….
Die Besichtigung der großen Stadt Lashio nahe der Grenze zu China startet mit einem chinesischen Tempel ohne Namen, wo wir in der Klosterküche zum vegetarischen Essen eingeladen werden und dann einem Gebet der Mönche beiwohnen.
Chinesischer Tempel Quan Yin Shang
Selbstgebastelte Utensilien aus Pappe wie ein Auto, Fernseher, Ventilator etc. sollen einem Verstorbenen ein gutes Leben im Jenseits ermöglichen. Das Kennzeichen des Papp-Autos beinhaltet ebenso wie alle beigelegten, gebastelten Geldscheine die Zahl 888, die ist für die Chinesen eine Glückszahl, so erfahren wir.
Eine ältere Dame lädt uns ebenfalls zum Essen ein, aber wir müssen dankend ablehnen, wir sind schon mehr als satt 🙂
Hier gedenken die Chinesen ihrer Verstorbenen..
und hier noch ein paar Bilder vom chinesischen Tempel….
Nächste Station ist die
Sasana 2500 Paya
, wobei man die Zahl 2500 natürlich durch das geschrieben Wort ersetzen muss, aber das schaffe ich nicht, haha… 2500 weil die Pagode 2500 Jahre nach Buddhas Tod gebaut wurde. Hier wird Walter wieder mal Goldblättchen auf die Buddha Statue kleben, Frauen dürfen nicht soweit ran.
Zum Genießen des Sonnenunterganges geht es auf eine weitere Pagode, Name unbekannt, auf einem Berg, dann geht es zurück zum Hotel für eine kleine Pause.
Gegen 19h brechen wir dann alle zusammen auf zum
Nachtmarkt von Lashio
ein echtes Erlebnis und wir können einige günstige Sachen einkaufen.
Ganz Lashio scheint ja ein einziger riesiger Markt zu sein, bei Tag und bei Nacht, und die Nähe zu China wie auch die vielen hier lebenden Chinesen haben natürlich großen Einfluss auf das Leben hier.
Der Shopping-Bummel wird mit einem
Abendessen
in einem kleinen Restaurant unter freiem Himmel am Markt beendet, dann geht es noch in einen Cofi-Shop ( so was wie ein Kaffeehaus ) auf einen Kaffee und schließlich zur Nachtruhe, als einzige Gäste in einem Riesenhotel….
Lashio ist so groß und lebendig, dass wir eigentlich noch einen Tag länger bleiben müssten, aber morgen geht’s es zurück nach Mandalay, ca. 7 Stunden Autofahrt durch den wunderschönen Shan-Staat….