Brief Garden – der Garten von Bevis Bawa

Brief Garden – der Garten von Bevis Bawa

Bevor wir unser nächstes Ziel erreichen, stoppen wir noch in einem Ayuveda-Laden in Bentota, um wirksame Mittel gegen Mosquitos und Sandflöhe zu erwerben. In Bentota, als Touristenzentrum, sind die Preise natürlich gehobener als in Ambalangoda, wo man die Ausländer kaum bemerkt, aber unser Fahrer kennt einen Laden mit humanen Preisen, wo auch die Einheimischen kaufen. Und die Preise sind tatsächlich moderat.

Länger haben wir überlegt, ob wir den Brief Garden besuchen sollen. Sehr unterschiedlich waren die Kritiken und Meinungen dazu, die wir im Internet gelesen haben, und auch hier in Sri Lanka sind die Meinungen geteilt. Da die Gartenanlage aber nur 15 Minuten entfernt von Kanda Vihara ist, haben wir uns entschlossen, die Anlage zu besuchen. Vorweg : für uns war es ein absolut positiver Erlebnis !

Gleich am Eingang ist das Hinweisschild nicht zu übersehen

 

Der Eintritt beträgt nun 1000 LKR !! Ursprünglich waren es mal 350 LKR. Für Einheimische ist das ein Tageslohn !! Man merkt schon daran, dass Brief Garden nun mehr kein Privatbesitz , sondern in der Hand eines Unternehmens ist.

Brief Garden ist im Prinzip das koloniale Wohnhaus von Bevis Bawa , einem verstorbenen Landschaftsarchitektem, Gärtner,  Lebensgeniesser , Künstler und Kunstsammler, mit seiner traumhaften Gartenanlage. Brief Garden liegt etwas im Landesinnern, 10 Km von Aluthgama und Beruwela entfernt im kleinen Dorf Kalawila.

Bevis Bawa verwirklichte seine Traumvorstellungen vom eigenen Haus mit prachtvollen Garten, teils mit japanischer Stilrichtung, Wasserspielen und vielen kleinen und feinen Details. Er verstarb 1979 ohne Erben und vermachte das Anwesen seinen Angestellten, mittlerweile wurde es, wie schon erwähnt, von den Erben an ein Unternehmen verkauft. Viele Besucher bemängeln den Zustand, aber uns persönlich hat es sehr gefallen und alles wirkte sehr natürlich.

Bevis Bawa wurde 1909 in Colombo geboren und verstarb 1992 in seinem Haus in Kalawila. Er war der Bruder von Geoffrey Bawa, dem bekanntesten Architekten Sri Lankas, der auf seine ganz eigene Art Architektur, Kunst und Natur miteinander verband.

Captain Bevis Bawa  war ein hoch respektierter und anerkannter Landschaftsarchitekt in Sri Lankas und diente auch als persönlicher Assistent den Gouverneuren vom damaligen Ceylon. Im Jahr 1929 erwarb er eine ehemalige Kautschukplantage und erschuf daraus nach und nach den heutigen Brief Garden. Der Name „Brief Garden“ bezieht sich übrigens auf eine Artikelserie der 50er und 60er Jahre über Landschaftsgärtnerei, welche von Bevis Bawa unter “Briefly by Bevis” in der Ceylon Daily News veröffentlicht wurde.

Auf unerer Entdeckungsreise durch den riesigen Garten stoßen wir auf einen Tischtennis-Tisch aus Stein und einen Grill-Platz, den wir auch selber auch gern hätten 🙂

Brief Garden ist ein Platz,  der sehr viel Ruhe ausstrahlt. Der Garten wurde im Einklang mit der Natur geschaffen  und mit viel Liebe zum Detail gestaltet. Der Weg führt durch dschungelartig überwachsene Steintore und vorbei an ebenfalls überwucherten Steinstatuten und Steinbrunnen. Allerlei Blumen und Pflanzen säumen den Weg…

Eine steinerne Treppe mit einem Mondstein am Anfang führt vorbei an einem japanischen Garten mit einem leider fast ausgetrockneten Teich hin zum Haus ..

Besonders hat es uns eine Pferdefigur, natürlich aus Stein und schon etwas überwuchert, angetan…

Bevor es dann INS Haus geht, wandern wir einmal außen herum.

Ein ganz besonderes Prunkstück ist die „Black Lily“ , die schwarze Lilie !!

In einem kleinen „Hinterhof“ gibt es ebenfalls jede Menge herrlicher Motive !

Dann geht es in das Haus hinein, das sehr schön gestaltet ist und eindrucksvoll beweist, wie sehr der Hausherr mit Kunst und Kultur verbunden war. Kaum eine Ecke , in der nicht ein Kunstgegenstand auf seine Bewunderung wartet. Fast ein kleines kunsthistorisches Museum erwartet uns hier.

In den 60er Jahren kam der australische Künstler Donald Friend zu Besuch und blieb über 5 Jahre. Er ließ viele seiner Kunstwerke , die er hier schuf, als Geschenk im Haus zurück, unter anderem auch ein grosses Wandgemaelde im Chagall-Stil, gemalt mit Öl auf Zementwand, aus dem Jahre 1958. Es trägt den Titel „Brief Mural“ und wurde 2017 konserviert / restauriert.

Dann geht es noch durch eine wunderschöne Tür aus Schmiedeeisen an einer hübschen kleinen Terrasse vorbei in einen kleinen Garten mit Brunnen, wunderschönen Pflanzen und einen herrlichen Terrassenboden.

Und das war es dann auch mit unserem Besuch hier. Natürlich, 1000 LKR Eintritt statt 350, darüber kann man sich schon ärgern. Vielleicht ist der Eintrittspreis auch wirklich ein wenig überzogen, aber wenn man da an unsere heimischen Eintrittsgelder denkt, relativiert sich das auch wieder , zumindest für uns ausländische Touristen. Für die Einheimischen ist natürlich auf jeden Fall reinster Nepp. Für uns persönlich hat es sich aber auf jeden Fall gelohnt, den Besuch hier  zu machen. Aber das ist unser subjektives, persönliches Resümee….

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