Galle Fort , Galle Altstadt
Nach dem Frühstück zur Morgendämmerung geht es heute mit dem Bus nach Galle Fort.
Von Chanaka, dem Haus-Manager , haben wir ein Schloss zum Versperren der Haustüre sowie ein Handy mit allen wichtigen Telefonnummern erhalten.
Auf der Strasse erklingt wieder die Musik des Brot-Mannes. Dass der Brot-Mann mit seinem Wagen kommt, erkennt man an dessen Musikberieselung, meisten ist es „Pour Elise“ oder „Chun Pan“, und das ganze klingt genauso wie die alten Radiowecker aus den 70er, 80er-Jahren ( fall sich jemand daran erinnern kann, diese Wecker mit den hinunterklappenden Ziffernblättern 🙂 . Das ist übrigens überall so üblich in Sri Lanka…
Los geht es , wir fahren mit dem Bus nach Galle ( sprich : Goal , wie das englische Wort für „Tor“ , kaum jemand sagt , wie in manchen Reisenführern angegeben ,“Gal-leh“ ). Die Busfahrt kostet 50 Rupies ( LKR ) pro Person, ein Tuk Tuk würde ca. 1500 LKR kosten, ein Taxi um die 4000 LKR. Die Fahrzeit beträgt je nach Chaffeur zwischen 40 Minuten und einer guten Stunde, wie wir in den letzten Tagen festgestellt haben 🙂
Unsere Bus-Station ist fast gegenüber der Villa, aber man kann überall zu- und aussteigen. Von Urawatta beginnend ist der Bus noch relativ leer, aber in Hikkaduwa, DEM Touristenstrand hier, füllt er sich rasch.. und natürlich gibt es wie immer die ganze Fahrt über laute Musikberieselung !
Ein wenig wirkt Sri Lankas besterhaltene Altstadt und Weltkulturerbe aus der holländischen Zeit (17./18. Jh.) wie ein belebtes Freilichtmuseum, das vor der
moderneren Neustadt 120 000 Einwohnern liegt. Galle liegt ca. 115 km südlich von Colombo, und man unterscheidet zwischen der Neustadt und der Altstadt, eben dem historischen Galle Fort, eine Stadt des Handels und zunehmend auch der Kunst. Heute ist die historische Festung voller kleiner Läden, Cafés und Hotels, und natürlich voller Touristen !
Als wir Galle erreichen, steigen wir beim Bus-Bahnhof aus. Hier unser Bus..
…gegenüber ein kleiner buddhistsicher Tempel.
Vorbei an etlichen kleinen Imbiss-Buden und Verkaufsständen sowie an zig geparkten Bussen sind es nur wenige Minuten Gehweg bis zum Haupteingang, der nachträglich von den Engländern in den Schutzwall geschlagen wurde. Am Weg liegt gegenüber dem Haupteingang ein großes Cricket-Stadion , Cricket ist ja Nationalsport hier und Sri Lanka wurde sogar Weltmeister.
Wir durchqueren den Haupteingang und suchen zunächst den Weg nach oben, um entlang den Festungsmauern zu flanieren. Natürlich verirren wir uns zunächst, kriegen dafür aber schöne Fotos 🙂
Die 36 ha umfassende Festung wurde 1663 von den Niederländern gebaut. Sie erstreckt sich über den größten Teil der Landzunge, die an drei Seiten vom Meer umgeben ist, wie man später unschwer erkennen kann… aber jetzt mal zum Haupteingang.
Das Haupttor wurde 1873 von den Engländern errichtet, um den verstärkten Verkehr in die Altstadt zu bewältigen. Dieser Teil der Mauer ist am massivsten , da er die Landseite schützen sollte. Ursprünglich wurde er von den Portugiesen samt einem Graben gebaut, dann von den Holländern vergrößert und in die Star-, Moon- und Sun-Bastion aufgeteilt.
Gleich nach dem Haupteingang ein Volleyball-Platz, ein ebenfalls sehr beliebter Sport auf Sri Lanka.
Der Uhrturm vor der Moon-Bastion, bewacht von steinernen Soldaten…
Von der Moon-Bastion aus hat man einen guten Blick auf den Cricket-Platz, die Neustadt und den neuen Hafen.
Doris vor der Star-Bastion, dahinter der Blick auf den indischen Ozean.
Also maschieren wir los zur Star-Bastion, sind ja nur wenige Meter, aber die Sonne haut schon ganz schön runter…
Es folgt kurz darauf die Aeolus-Bastion.
Hier werden wir argwönisch beobachtet 😉
Der Aeolus-Bastion folgen dann noch Clippenberg- , Neptune- und Triton-Bastion…
Der Flag Rock liegt am südlichsten Punkt der Festung. Ein idealer Punkt, um den Sonnenuntergang zu genießen. Tagsüber springen hier, gegen ein kleines Taschengeld natürlich, manchmal tollkühne Einheimische vom Felsen ins Wasser, speziell für die Touristen. Man muß aber wiessen, dass es an der Stelle des Sprungs zufällig ein 10 Meter tiefes „Loch“ im Meeresboden gibt 🙂 Wir hatten leider nicht das Glück, Springer zu sehen, aber einige Händler , die hier von ihren Karren kleine Snacks, Kokosnüsse oder Eis verkaufen …
Unter den Holländern wurden einlaufende Schiffe von der Bastion auf dem Flag Rock vor gefährlichen Felsen gewarnt – daher auch der Name „Flaggenfelsen“.
Hier im Flag Rock wiesen im Boden noch Schienen auf den Wendekreis eines ehemaligen Geschützes des zweiten Weltkrieges hin-
Es geht weiter die Festung entlang, vorbei an der Meera Mosche in Richtung Leuchtturm.
Hier finden gerade Modeaufnahmen statt, die wir neugierig beobachten 🙂
An der Point Utrecht Bastion steht ein etwa 18 m hoher Leuchtturm, der im Jahr 1938 gebaut und noch immer in Betrieb ist. Eigentlich gesperrt, kann man gegen zirka 1000 LKR „Eintritt“ aber den Turm hochtsteigen, angeblich…
Vorbei an schönen alten Häusern den Lighthouse Beach entlang…
… erreichen wir das „Dutch Hospital„, heute finden sich hier moderne, stylische Cafes und Shops. Das riesige Kolonialgebäude mit seiner Kolonnadenfassade stammt aus dem 18. Jahrhundert, und es ist so groß, weil dazumal Krankheiten und Tropenhitze die Holländer dahinnraften…
Anschließend der Gerichtshof der Südprovinz..
90° abbiegen und man kommt zum Maritime Archeological Museum, mit dem ursprünglichem, alten Eingang zum Fort. Gezeigt werden zahllose Videos und interaktive Exponate zur Seefahrtsgeschichte der Stadt und auch viele Schiffswracks in den umliegenden Gewässern, gleich dahinter dann der Glockenturm und ein paar alte Anker.
Hier gönnen wir uns unter einem schönen Baum auch mal eine kleine Eispause und treffen auf ein hübsches Brautpaar:-)
Posieren vor dem Government House 😉
Und ein Postamt gibts hier auch , haha !
Die Niederländisch reformierte Kirche, ursprünglich aus dem Jahre 1640, wurde um 1750 neu gebaut.
Der Boden besteht aus Grabsteinen vom alten niederländischen Friedhof (der älteste stammt von 1662). Die Orgel von 1760 ist noch vorhanden,,,
Die All-Saints-Church wurde von Engländern 1871 erbaut… ist aber unser Meinung nach nicht soooooo interessant :-O
Sehr berühmt und auch wunderschön ist das Galle Fort Hotel, gleich anschließend.
Wir flanieren weiter durch die Strassen der Altstadt…
Letzte Sehenswürdigkeit für heute ist der Tempel Sudharmalaya
Vihara mit seiner weißen Dagoba im Innenhof…
Dann geht es mit dem Bus zurück, denn die Hitze ist echt extrem für uns. Rückfahrt kostet diesmal sogar nur 95 LKR :-O
Zuhause öffnet unser Security die Tür, alles bestens, Nix passiert 🙂 Wir beschließen, Galle Fort aber nochmal zu besuchen und dann auch gleich durch die Neustadt zu spazieren. Aber erst übermorgen, morgen wollen wir wieder etwas entspannen…